Februar: Gartentipps für Stadtgärtner (2)

Garten noch nicht aufräumen

Ich weiß vielen juckt es schon in den Fingern die Beete und Rabatten sauber zu machen, warten Sie noch etwas, denn in dem noch liegenden Mulch (nicht verrottete Pflanzenteile) und Laub überwintern Ihre Nützlinge. Sie können die Beete vielleicht frei räumen und das Laub vorsichtig auf den Kompost lagern, aber der Rest sollte abgedeckt bleiben bis die Chancen auf Frost weg sind. Denn sonst sterben viele der Tierchen und auch durch den Mulch geschützte Pflanzenteile ab.

Fruchtfolge planen

Was im Jahr auf den Beeten passiert, sollte im Winter geplant werden, aber viele kommen nicht dazu. Jetzt ist immer noch Zeit. Tauschen Sie die Kulturen regelmäßig, damit sich keine Schadpilze und negatives Bodenleben anreichern und die Erntemengen sinken. Achten Sie darauf, dass möglichst nicht nur die Art, sondern auch die Familie nicht gleich bleibt und jede Pflanzenfamilie nur alles 4 oder sogar alle 6 Jahre ein Beet belegt (bei Kreuzblütengewächsen nur schwer möglich).

Mistbeete / Frühbeetkästen aus alten Fenstern bauen

Dazu müssen Sie nur einen Fensterrahmen mit Scheibe haben und bauen darunter ein Holzgestell, wo er möglichst dicht aufliegt. Neigen Sie das Fenster etwa 10 % nach Süden, so dass er leicht schräg ist, ein stärkere Neigung würde zu übermäßiger Aufheizung in der Mittagszeit durch die niedrig stehende Sonne führen, was den Pflanzen mehr schadet als nutzt. Der Holzrahmen, welcher das Fenster Trägt und in dem das Beet liegt, sollte etwa 60 cm an der Nordseite hoch sein und möglichst weit in der Erde stecken, so dass die Südseite wenige cm herausschaut. Legen Sie ihn mit Platten aus, damit kein Wühlmäuse von unten einbrechen. Legen sie nun 30 cm Pferdedung hinein, dann etwa 5 cm Laub oder groben Kompost und darüber 10 cm Erde. Es sollten von da an noch etwa 20 cm zur Glasscheibe sein. Nun können Sie Salat oder auch Jungpflanzen im Kasten vorziehen. Der verrottende Mist gibt die Wärme ab, zusätzlich zur Sonneneinstrahlung. Sie können den Frühbeetkasten auch langfristige mauern, aber durch den stein kühlt er schneller aus und sollte dann entweder etwas größer oder isoliert sein. Achten Sie auf Schnecken, wenn der Frühbeetkasten schon länger in Gebrauch ist und Sie nicht immer alle Erde zum Jahresende entfernen. Sobald die Sämlinge aus der Erde schauen, sollten die Frühbeetkästen einmal täglich gelüftet werden, denn wenn sie zu feucht sind, kommen Pilzkrankheiten wie Mehltau und Grauschimmel und töten ihre Pflanzen.

Grünkohl ernten

Abgeschnittener Grünkohl treibt gern noch einmal aus. Ernten Sie die Blätter ruhig bis weit in den März oder April. Er ist auch ein gutes Frischgemüse.

Puffbohnen säen

Die erste Kultur die Sie säen können sind Puffbohnen, auch Saubohnen genannt. Sie können sie wie Kindneybohnen verwenden. Achten Sie auf einen ausreichenden Reihenabstand von 40 cm zwischen den Reihen und 10 cm zwischen den einzelnen Bohnen. Legen Sie die Samen ruhig 5 – 6 cm tief. Die austreibenden Pflänzchen können noch einige Minusgrade vertragen und bringen bei ausreichender Wassergabe im Sommer gute Erträge. Auch sind sie eine Leguminose und bringen Stickstoff in den Boden, den sie aus der Luft binden.

Obstbäume veredeln

Sie können nun noch veredeln, am besten bringen Sie die Edelreiser direkt auf die Unterlage. Achten Sie darauf die Edelreiser nach der Veredlung komplett mit Baumwachs einzustreichen, damit sie nicht vertrocknen. Auch ist es wichtig die Edelreiser aus den Kronentrieben des Spenderbaumes (vorzugsweise „Schosser“ < 60 cm Länge) zu nehmen. Den Rest finden Sie in einschlägiger Literatur, aber diese beiden Hinweise erhöhen die Anwachschancen Ihrer Veredlung stark und sind kaum in Büchern enthalten.

Lageräpfel täglich prüfen

Kontrollieren Sie Ihre eingelagerten Äpfel täglich auf Faulstellen. Heben Sie sie an und drehen Sie sie etwas, so dass sich keine Druckstellen ergeben, sonst faulen sie Ihnen schnell weg.

Johannsibeersteckhölzer

Wenn sie noch nicht ausgetrieben sind, können Sie jetzt Teile der Johannisbeeren zurückschneiden und die so entstehenden Hölzer (vorzugsweise einjährige Triebe dafür verwenden) in etwa 20 cm lange Teile trennen und bis auf 2 Knospen in die Erde stecken. Danach gießen Sie sie an und warten. Ein guter Teil wird anwachsen. Dies ist auch bei neu übernommenen Gärten ein guter Tip: Fragen Sie die Nachbarn nach Teilen von deren bewährten Johannis- und Stachelbeer-Pflanzen. Dies funktioniert auch mit Himbeer- und Brombeerruten.

Nistkästen auf Vordermann bringen

Bringen sie die Nistkästen wieder an den gewohnten Plätzen an. Prüfen Sie die Nistkästen, die im Winter draußen waren und reinigen Sie sie mit heißem Seifenwasser, spülen Sie sie aber gut aus.

Nistkästen vor Katzen und Waschbären schützen

Die einfachste Methode einen Baum oder einen Nistkasten an der Stange zu schützen sind Manschetten aus Blech um den unteren Stammbereich, so dass der Räuber nicht den Stamm empor klettern kann (hilft auch wenn der Waschbär in der Krone nistet). Die Manschette sollte so angebracht werden, dass das Tier nicht darüber hinweg springen kann und etwa 50 cm – 1 m lang sein, so dass sie auch mit „schwungvollem Klettern“ nicht überwunden werden kann. Auch Ringe aus Metall mit abstehenden langen „Stacheln“ können eine Barriere sein, wenn diese steif genug sind, dass sich kein Tier hindurch quetscht. Stachel oder Dornenzweige, als Bündel angebracht ergeben auch einen guten Schutz. An den Kästen direkt können Sie ein Labyrinth (verschachtelter Eingangsbereich oder eine Fluglochverlängerung verwenden, um ein Räubern abzuwehren, aber das beste ist, wenn die Räuber nicht in den Baum kommen, denn dann gibt es auch freie Nester ohne Kästen.

Scroll to Top
Scroll to Top