Januar: Gartentipps für Stadtgärtner (1)

Physalis-Samen sammeln

Jetzt gibt es Physalis-Früchte zu kaufen. Diese sind aber meist eine andere Art als die, welche es für den Garten zu kaufen gibt. Sammeln Sie sich ein paar Samen und ziehen sie in Frühjahr selbst an. Oft gibt es nämlich dann im Frühling keine Physalis mehr zu kaufen. Die daraus wachsenden Pflanzen werden meist größer und tragen besser als die für das hiesige Klima gezüchteten. Ein Standort vor einer sonnigen Hauswand oder im Gewächshaus sollte aber mit ihnen angestrebt werden.

Christrosen (Helleborus niger) kontrollieren

Wenn sich an den Blättern der Christrose am Rand schwarze, oft eingesunkene, runde Flecken bilden, dann ist es der Schwarzfleckenpilz Coniothyrium hellebori. Diese Blätter müssen entfernt und im Restmüll entsorgt werden, um den Entwicklungszyklus des Pilzes zu unterbrechen. Sollten neu ausgetriebene Blätter am Stängelgrund abknicken und wegfaulen, können das verschiedene Pilze sein, die aber meist durch zu viel Feuchtigkeit und Staunässe entstehen. Achten Sie deshalb auf einen gut durchlässigen Standort.

Wintereier von Blattläusen

Vor allem an Rosen, aber auch an Obst- und Ziergehölzen sind jetzt oft Wintereier von Blattläusen zu sehen. Das sind 1 – 3 Millimeter große, runde bis ovale, oft schwarze Kokons aus denen im Frühjahr eine neue Blattlausgeneration schlüpft. Einzelne Eier brauchen Sie nicht bekämpfen, das wäre zu aufwendig und die Marienkäfer im Frühjahr fressen auch ihren Teil, bei größeren Ansammlungen hingegen ist es wichtig etwas zu unternehmen. Die Eier können zerdrückt oder erstickt werden. Zum Ersticken ist es ratsam sie mit einer Kalk-Latex-Mischung wie den Rest der Bäume einzustreichen, aber wenn Sie das nicht wollen, verrichtet auch aufgepinseltes Rapsöl seinen Dienst, da die Läuse unter der Ölschicht in den Eiern ersticken. Rapsöl ist durch seine Aggressivität gegenüber anderen Ölen zu bevorzugen.

Obstbaumkrebs suchen

Im laublosen Zustand ist der Obstbaumkrebs besser zu finden. Die Krebswucherungen an Ästen und Stämmen kennt wahrscheinlich jeder. Der Obstbaumkrebs wird von einem Schadpilz ausgelöst und stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Durch das Kalken der Stämme wird die Ansiedlung des Pilzes reduziert, aber er dringt durch Wunden auch in die Rinde jüngerer, dünnerer Triebe ein. Dünne befallene Äste entfernen Sie am Besten bis auf Astring (Sie setzen am nächsten Ast an, schneiden aber nicht parallel zu diesem sondern leicht schräg, damit unten etwas mehr Holz verbleibt als oben. So läuft Wasser besser ab und der Baum kann die Wunde besser schließen und und dort neue Äste bilden.)
Dickere Äste sollten Sie markieren, bis zum Entfernen des Astes oder zum Ausschneiden des Pilzes aber noch warten, da im Frühjahr die Wunde besser heilt. Kleine Befallsstellen können nämlich mit Messer oder Säge aus dem Holz herausgeschnitten werden, ohne dass der Ast entfernt werden muss. Dazu muss großzügig um die Wucherung herum geschnitten werden. Beobachten Sie aber die ausgeschnittene Stelle weiterhin. Desinfizieren Sie die Arbeitswerkzeuge nach jedem Schnitt mit kochendem Wasser (20 – 30 Sekunden eintauchen).
Entfernen Sie auch tote Äste am Baum, damit sich keine Krankheiten von da aus ansiedeln.

Mit weniger Obst wegen warmen Winter rechnen

Sollten Ihre Obstbäume vor allem Pfirsiche und Aprikose jetzt schon angefangen haben die Knospen zu öffnen, so sind diese Blüten verloren und es ist mit weniger Obst zu rechnen. Schneiden Sie sie also nicht auch noch vor der Blüte, da Sie sonst möglicherweise die letzten verbleibenden Blütenknospen entfernen. Insgesamt sollten im Winter nur Bäume geschnitten werden, die Stark austreiben sollen, wie frisch gepflanzte Jungbäume.

Obstblüte im Winter

Dieses Jahr gab es nach Weihnachten eine Obstblüte – vor allem bei Zierkirschen, aber auch bei Scheinquitte, Maibeeren und Pfirsichen. Diese Pflanzen stammen aus wärmeren Regionen und haben die kühlen Tage im Herbst bis Weihnachten als Winter gewertet und danach bei den wärmeren Tagen „gedacht“ es wäre Frühling. Unternehmen kann man da nichts, da die Wärme trotz trüben Wetter war, hätten auch Abdecken, weiß streichen und ähnliche sonnenabwehrende Taktiken nichts gebracht, die man zum Schutz vor solchem verfrühten Blühen bei zu hoher Sonneneinstrahlung anwendet.

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