Juli: Gartentipps für Stadtgärtner (3)

Kirschpflaumen essen

Die ersten Kirschpflaumen in Stadtgebiet werden reif, warten Sie beim Verzehr bis diese weich, reif und außen süß sind (werden aber zum Kern hin sauer). Essen Sie nicht zu viele und vor allem keine harten, unreifen, dann bekommen sie nämlich, wie bei allen Pflaumen und anderem unreifen Obst, Durchfall und Blähungen.
Kirschpflaumen (Prunus cerasifera, „Myrobalane“) sind keine Pflaumen. Oft werden sie fälschlicherweise als Mirabellen bezeichnet, letztere lösen aber gut vom Kern. Kirschpflaumen nicht, so kann man sie leicht unterscheiden. Kirschpflaumen gibt es in blau, rot oder gelb, da aber jeder Baum verschieden ist, sagt die Farbe allein noch nichts aus. Merken Sie sich gut schmeckende Bäume.

Gießen mit der Schere

Das Wetter setzt immer mehr Pflanzen zu, wenn Sie neu gepflanzte Büsche haben, aber auch abgeerntet Beerenobst oder solches mit vertrockneten Beeren, dann entfernen Sie einen Teil der Äste und Blätter oder bei sehr kleinen Pflanzen einen Teil der Blätter. Vertrockente Fruchtbüschel können ganz raus, die werden auch nichts mehr. Je stärker Sie die Verdunstungsfläche reduzieren, desto weniger müssen sie gießen.
Schneiden sie auch bei älteren Bäumen Äste heraus, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren. Lieber Sie verzichten auf ein paar Äste und Früchte, als auf den ganzen Baum.

Rosen zurückschneiden

Entfernen Sie ständig die Triebe mit den abgeblühten Blüten, damit sich wieder neue bilden.

Garten Urlaubsfest machen

Neben der Organisation eines Gießdienstes sollten Sie im Garten vor dem in den Urlaub fahren keinesfalls Rasen mähen. Zu kurz geschnittene Halme trocknen schneller aus, bei längeren bildet sich ein Bestandsklima aus. Gießen Sie nochmal und bringen sie am besten vorher nochmals eine Schicht Kompost aus und harken ihn ein. Kompost kann bis zur 4-fachen Wassermenge seines Trockenvolumens speichern. Wässern Sie ihn gut nach dem Einharken und geben Sie dem Gras einen ordentlichen Wasservorrat mit. Schneiden Sie Bäume und Sträucher zurück. Entfernen Sie Blüten von Rosen, Dahlien, Weigelia, Sommerflieder und ähnlichem, wenn Sie nicht da sind, brauchen die Zierpflanzen nicht Kraft in die Blüten zu stecken (machen Sie das aber nur wenn sie mehr als 1 Woche unterwegs sind, wenn Sie länger als 3 Wochen unterwegs sind, können sie auch Knospen reduzieren).

Balkonanbau

In Töpfen können Sie auch daheim auf dem Balkon nicht nur Tomaten und Kräuter, sondern auch Kartoffeln anbauen. Wenn auf dem Balkon die Tomaten schlecht Früchte ansetzen, dann sind sie zu hoch für Bienen (6. Stock und aufwärts) und müssen selbst Hand anlegen. Entweder mit dem Pinsel von Blüte zu blüte die Pollen übertragen oder mit Stimmgabel oder Elektrozahnbürste oder anderem vibrierenden Gerät an den Stiel mit den Blüten halten und durch die vibration die Blüten zur Selbstbefruchtung bringen (wenn es klappt rieselt ganz fein der Pollen aus den Blüten).
Wenn Sie Balkonkästen haben, schauen Sie nach Süßkartoffeln als Zierelemente (gibt es mit grünem, grüngelben und rotem Laub). Da wachsen meist bis zum Herbst eine oder mehr essbare Süßkartoffeln an deren Wurzeln.

Mauerbienen fördern

Mauerbienen sind Wildbienen ohne Schwarm. Sie haben verschiedene Formen und Größen. Alle nisten in Löchern in Mauern oder Holzstämmen von wenigen Millimeter Durchmesser. Sie können jetzt noch Nistgelegenheiten bauen. Dazu einfach einen holzklotz oder eine Wand mit 3 – 6,5 mm durchmessenden Löchern versehen. Bieten Sie unterschiedliche Lochgrößen an und steigern Sie die Größe vom kleinsten zum Größten in 0,5 mm – Schritten. Die Löcher sollten wenigstens 5 cm tief sein, können aber auch nach hinten durchgängig durch den Holzklotz sein. Achten Sie darauf, dass bei Holz keine Fasern oder Splitter in das Loch ragen, das nutzen die Bienen sonst nicht.

Gießen mit unglasierten Tontöpfen

Wenn Sie selten im Garten sind oder keine Urlaubsvertretung haben, können Sie die Pflanzen noch anders länger mit Wasser versorgen: Graben Sie zwischen ihnen unglasierte Tontöpfe ein. Diese dürfen unten kein Loch haben und benötigen einen Deckel (ggf großen glasierten Untersetzer benutzen). Wenn ein Loch im Boden ist, schließen Sie es mit einem Stopfen aus Wachs oder Silikon. Graben Sie den Topf/Krug ein, dass nur noch der Deckel heraus schaut und gießen Sie Wasser in den Topf und ganz wichtig, gießen sie ihn auch von außen an, damit der Boden direkt an den Topf kommt, sonst funktioniert es nicht. Füllen sie nun Wasser in den Tontopf, das diffundiert dann durch die beim Brennen entstandenen Poren nach draußen in die Erde und versorgt Ihre Pflanzen. Decken Sie anschlöießend auc den Deckel mit Erde ab. Der Topf sollte entsprechend groß sein, um die Pflanzen zu versorgen, mit 2 Litern werden sie nicht weit kommen. Es gibt fertige Tontöpfe als „Ollas“ zu kaufen, diese sind aber teuer. Sie können auch bei den Ton-Kunsthandwerkern in Dresden fragen, ob die Ihnen solche Töpfe anfertigen können. Oder Sie basteln diese selbst aus Blumentöpfen.

Braunfäulevorbereitung

Die Braunfäule ein bodenbürtiger Schadpilz (Phytophtora infestans) an Kartoffeln und Tomaten tritt jedes Jahr um die gleiche Zeit auf: Mitte Juli, dieses Jahr vielleicht sogar früher. durch die Anhaltende Trockenheit hat der Pilz bisher keine Möglichkeit mit dem Spritzwasser auf die Pflanzen zu kommen, es sei denn Sie gießen Schwungvoll oder mit dem Schlauch. Da die Sporen des Pilzes mit Spritzwasser übertragen werden, sind die besten Maßnhamen ein Dach um, wenn Regen kommt, diesen und die damit verbundenen Tropfen und Spritzer von den Pflanzen fern zu halten. Aber auch Mulchmaterialien helfen.
Auch sollten sie die Blätter der Tomaten im unteren Bereich entfernen und solche die zu Boden hängen einkürzen, damit Spritzer nicht auf diese gelangen, denn auf den Blättern breitet sich die Krankheit weit stärker aus, als auf dem Stiel. Entfernen Sie alle Blätter bis über dem ersten Fruchtbüschel und wenn dieses abgeerntet ist die nächsten weiter nach oben.
Kontrollieren Sie die Pflanze auf Verbräunung der Blätter regelmäßig und entfernen Sie die betroffenen Blatteile bis ins gesunde Blatt.

Stickstoffmangel bei Balkontomaten und anderen Balkonpflanzen

Wenn Sie billige Erde aus dem Baumarkt nehmen, kann es oft zu Stickstoffmangel an den Pflanzen, vor allen an Starkzehrern wie Tomaten kommen. Oft sind die unteren Blätter gelblich verfärbt und die Jungen dunkelgrün, auch wächst die Pflanze schlecht. Bei vielen billigen Erden sind die Nährstoffe nicht stabilisiert und nicht ausreichend vorhanden und werden somit schnell ausgewaschen oder verbraucht. Regelmäßige Düngung mit einem Flüssigdünger für Gemüse oder Balkonpflanzen hilft hier. Oder Sie topfen sie noch einmal um und nehmen Kompost statt Erde dazu, um die Nährstoffverluste auszugleichen.
Seien Sie vorsichtig mit torffreien Substraten aus Rinde oder Holz, oft verrotten diese recht schnell und binden wie Rindenmulch in dieser Zeit den Stickstoff.

Gießringe selbst basteln

Wenn Sie Plastiktöpfe von größeren Stauden oder Bäumen übrig haben, können Sie daraus Gießringe erstellen, indem Sie den Boden entfernen und die Seitenwand mit einer Gartenschere gezackt schneiden. Diesen können Sie dann über eine Pflanze stülpen und am Boden mit einer hin und her drehenden Bewegung etwas in die Erde einarbeiten. Ein Gießring verhindert das oberflächliche Breitlaufen von Wasser und sorgt dafür, dass mehr Wasser an die Wurzeln ihrer Pflanzen kommt und das Unkraut daneben nicht so viel abbekommt. Auch die Schneckenkragen funktionieren gut als Gießringe.

Mehltau an Phlox (Flammenblumen), Rosen und Chysanthemen

Verschiedene, oft angebaute Zierpflanzen haben oft Mehltau (weißer mehliger, abwischbarer Belag an den Blättern). Echter Mehltau ist eine Gruppe von gleich aussehenden Pilzen und oft wirtsspezifisch. Diese Schadpilze schwächen die Pflanze, bringen sie aber nicht um. Echter Mehltau tritt vermehrt bei Trockenheit auf. Wenn Sie mehltau haben, müssen Sie damit rechnen, dass die Sorten anfällig sind. Normalerweise können sie ihn ignorieren, wenn das Laub sie nicht stört. Falls doch hilft wiederholter Einsatz von Ackerschachtelhalm-Aufguss (Ackerschachtelhalm mit Kochendem Wasser aufgießen (Konzentration wie bei Tee) und dann auf die betroffenen und noch nicht betroffenen Blätter sprühen. Schachtelhalmaufguss hilft bei allen echten Mehltaupilzen, außer bei Ritterspornmehltau und Gurkenmehltau (befällt auch Kürbisse und Zucchini).
Neuere Züchtungen sind resistent gegen Mehltau, aber die Resistenz währt nicht ewig, mit den Jahren bricht der Pilz die Resistenz (wie beim Apfelschorf auch) und sie wird befallen. Im Garten merken Sie es, wenn eine sonst unempfindliche Pflanze plötzlich krank wird und über die Jahre krank bleibt.

Tulpenzwiebeln und Narzissenzwiebel aus der Erde nehmen – Roden

Die Zwiebeln von empfindlichen Frühjahrsblühern können Sie nun aus der Erde nehmen, da die Pflanze eingezogen hat, wenn das Laub verwelkt ist. Trockenen Sie sie nach dem Entnehmen an einem luftigen, trockenen, aber nicht sonnigen Fleck in nur einer Lage Zwiebeln. Nutzen Sie das Roden, um die Zwiebeln zu prüfen und kranke Zwiebeln zu entfernen, bevor sie andere anstecken. Legen Sie die Zwiebeln anschließend in maximal 2 Schichten in eine flache Kiste und stellen Sie sie an einen trockenen Ort.
Durch das Regelmäßige Entnehmen verhindern Sie, dass sich die Blumenzwiebeln immer tiefer in die Erde ziehen und im Sommer werden sie nicht von den Wühlmäusen angefressen. Auch können Sie so Wechselbepflanzungen durchführen und überschüssige Tulpen abgeben. Wenn sich kleine Seitenzwiebeln gebildet haben, so können sie getrennt und separat eingepflanzt werden. So lassen sich diese Blumen vermehren.

Staudensamen und Samen von einjährigen Blumen abnehmen

Viele Stauden wie Mädchenauge oder auch Echinacea bilden im Anschluss an die Blüte selbst Samen, die Sie entnehmen und entweder sofort oder im kommenden Frühjahr wieder aussäen können. Sie können Sie auch ausfallen lassen und die Jungpflanzen, die sich entwickeln später versetzen, aber durch das Saatgut können Sie gezielter vorgehen.
Gießen sie sie aber bei dem Trockenen Wetter nicht an, denn wenn sie erst einmal anfangen zu keimen, müssen sie Ständig feucht gehalten werden, was bei diesem Wetter eher schwierig ist. Warten Sie auf regnerischere Tage dafür.
Auch einjährige Blumen bilden viele Samen, die Sie sich für nächstes Jahr aufheben können.
Lagern Sie die Samen in kleinen Papiertüten und beschriften Sie sie gut und auch mit dem Jahr, denn sie sind nicht unbegrenzt haltbar.

Stalldung beschaffen

Für die Herbstkultur oder auch für den Frühjahrsabau können Sie jetzt schon Stalldung (z.B. von Pferden, Kaninchen, Zier-Mäusen und Zier-Ratten) beschaffen und im Garten kompostieren, dann haben Sie im herbst oder Frühjahr weniger Zeitdruck und Konkurrenz.
Legen Sie den Stalldung immer in einer Miete aus und ziehen Sie nach je 20 – 30 cm Schichtdicke eine 5 cm dicke Kompostschicht dazwischen, damit er gut und gleichmäßig verrottet. Decken sie ihn mit Laub oder Grünschnitt ab, damit er nicht so austrocknet.

Ständig wurmstichige Äpfel ausbrechen

Wenn Sie unter den Apfelbäumen entlanggehen und Äpfel mit einem Bohrloch oder braunem Wurmkot sehen, sollten Sie diese unbedingt auspflücken und in einen Eimer mit Wasser werfen (dann ertrinkt der Wurm). Jeder Wurm weniger ist ein Apfelwickler weniger und jedes Erwachsene weibliche Tier kann 30 bis 60 Eier legen, das heißt jedes, was Sie vernichten sind etliche gesunde Äpfel mehr.

Mückenbehälter

Entleeren Sie alle Wasserbehälter wie Eimer regelmäßig, damit sich daraus keine Mückenbrutstätten entwickeln.

Tränken mit Wasser behalten

Gießen Sie regelmäßig Wasser in Vogel- und Insektentränken, damit die Tiere nicht durstig und schwach werden. Vor allem Insektentränken sind wichtig, da sonst die Wespen angriffslustig werden und bei diesem Wetter selbst Marienkäfer anfangen Früchte des Wassers wegen anzufressen.

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