Juli: Gartentipps für Stadtgärtner (5)

Notreife bei Äpfeln

Durch die anhaltende Trockenheit kommt es zu einer Notreife bei den Apfelbäumen, vor allem zeitige August-Sorten wie ‚Weißer Klarapfel‘ oder ‚Martens Sämling‘ bekommen jetzt schon erste reife Früchte. Dies ist dem Wassermangel geschuldet und Sie können diese schon ernten und für Mus verwenden. Achten Sie darauf, dass kein Grün mehr in der Deckfarbe des Apfels sichtbar ist.

Braunfäulevorbereitung

Die Braunfäule ein bodenbürtiger Schadpilz (Phytophtora infestans) an Kartoffeln und Tomaten tritt jedes Jahr um die gleiche Zeit auf: ab Mitte Juli, dieses Jahr vielleicht sogar früher. durch die Anhaltende Trockenheit hat der Pilz bisher keine Möglichkeit mit dem Spritzwasser auf die Pflanzen zu kommen, es sei denn Sie gießen Schwungvoll oder mit dem Schlauch. Da die Sporen des Pilzes mit Spritzwasser übertragen werden, sind die besten Maßnhamen ein Dach um, wenn Regen kommt, diesen und die damit verbundenen Tropfen und Spritzer von den Pflanzen fern zu halten. Aber auch Mulchmaterialien helfen. Auch sollten sie die Blätter der Tomaten im unteren Bereich entfernen und solche die zu Boden hängen einkürzen, damit Spritzer nicht auf diese gelangen, denn auf den Blättern breitet sich die Krankheit weit stärker aus, als auf dem Stiel. Entfernen Sie alle Blätter bis über dem ersten Fruchtbüschel und wenn dieses abgeerntet ist die nächsten weiter nach oben. Kontrollieren Sie die Pflanze auf Verbräunung der Blätter regelmäßig und entfernen Sie die betroffenen Blatteile bis ins gesunde Blatt.

Blütenendfäule nicht mit Braunfäule verwechseln

Durch die Trockenheit bekommen die Tomaten von dem Ende mit der ehemaligen Blüte her, einen braunen ledrigen Fleck. Das ist nur die „Blütenendfäule“, die ist nicht schön, aber keine echte Fäule. Betreffende Früchte können an der Pflanze verbleiben und die Stelle bei der Ernte vor dem Verzehr heraus geschnitten werden. Bei der Braunfäule breitet sich der Fleck hingegen rasch aus und die Haut ist an der Stelle eingefallen.

Stickstoffmangel bei Balkontomaten und anderen Balkonpflanzen

Wenn Sie billige Erde aus dem Baumarkt nehmen, kann es oft zu Stickstoffmangel an den Pflanzen, vor allen an Starkzehrern wie Tomaten kommen. Oft sind die unteren Blätter gelblich verfärbt und die Jungen dunkelgrün, auch wächst die Pflanze schlecht. Bei vielen billigen Erden sind die Nährstoffe nicht stabilisiert und nicht ausreichend vorhanden und werden somit schnell ausgewaschen oder verbraucht. Regelmäßige Düngung mit einem Flüssigdünger für Gemüse oder Balkonpflanzen hilft hier. Oder Sie topfen sie noch einmal um und nehmen Kompost statt Erde dazu, um die Nährstoffverluste auszugleichen. Seien Sie vorsichtig mit torffreien Substraten aus Rinde oder Holz, oft verrotten diese recht schnell und binden wie Rindenmulch in dieser Zeit den Stickstoff.

Gießringe selbst basteln

Wenn Sie Plastiktöpfe von größeren Stauden oder Bäumen übrig haben, können Sie daraus Gießringe erstellen, indem Sie den Boden entfernen und die Seitenwand mit einer Gartenschere gezackt schneiden. Diesen können Sie dann über eine Pflanze stülpen und am Boden mit einer hin und her drehenden Bewegung etwas in die Erde einarbeiten. Ein Gießring verhindert das oberflächliche Breitlaufen von Wasser und sorgt dafür, dass mehr Wasser an die Wurzeln ihrer Pflanzen kommt und das Unkraut daneben nicht so viel abbekommt. Auch die Schneckenkragen funktionieren gut als Gießringe.

Mehltau an Phlox (Flammenblumen), Rosen und Chysanthemen

Verschiedene, oft angebaute Zierpflanzen haben oft Mehltau (weißer mehliger, abwischbarer Belag an den Blättern). Echter Mehltau ist eine Gruppe von gleich aussehenden Pilzen und oft wirtsspezifisch. Diese Schadpilze schwächen die Pflanze, bringen sie aber nicht um. Echter Mehltau tritt vermehrt bei Trockenheit auf. Wenn Sie mehltau haben, müssen Sie damit rechnen, dass die Sorten anfällig sind. Normalerweise können sie ihn ignorieren, wenn das Laub sie nicht stört. Falls doch hilft wiederholter Einsatz von Ackerschachtelhalm-Aufguss (Ackerschachtelhalm mit Kochendem Wasser aufgießen (Konzentration wie bei Tee) und dann auf die betroffenen und noch nicht betroffenen Blätter sprühen. Schachtelhalmaufguss hilft bei allen echten Mehltaupilzen, außer bei Ritterspornmehltau und Gurkenmehltau (befällt auch Kürbisse und Zucchini). Neuere Züchtungen sind resistent gegen Mehltau, aber die Resistenz währt nicht ewig, mit den Jahren bricht der Pilz die Resistenz (wie beim Apfelschorf auch) und sie wird befallen. Im Garten merken Sie es, wenn eine sonst unempfindliche Pflanze plötzlich krank wird und über die Jahre krank bleibt.

Tulpenzwiebeln und Narzissenzwiebel aus der Erde nehmen – Roden

Die Zwiebeln von empfindlichen Frühjahrsblühern können Sie nun aus der Erde nehmen, da die Pflanze eingezogen hat, wenn das Laub verwelkt ist. Trockenen Sie sie nach dem Entnehmen an einem luftigen, trockenen, aber nicht sonnigen Fleck in nur einer Lage Zwiebeln. Nutzen Sie das Roden, um die Zwiebeln zu prüfen und kranke Zwiebeln zu entfernen, bevor sie andere anstecken. Legen Sie die Zwiebeln anschließend in maximal 2 Schichten in eine flache Kiste und stellen Sie sie an einen trockenen Ort. Durch das Regelmäßige entnehmen verhindern Sie, dass sich die Blumenzwiebeln immer tiefer in die Erde ziehen und im Sommer werden sie nicht von den Wühlmäusen angefressen. Auch können Sie so Wechselbepflanzungen durchführen und überschüssige Tulpen abgeben. Wenn sich kleine Seitenzwiebeln gebildet haben, so können sie getrennt und separat eingepflanzt werden. So lassen sich diese Blumen vermehren.

Stalldung beschaffen

Für die Herbstkultur oder auch für den Frühjahrsabau können Sie jetzt schon Stalldung (z.B. von Pferden, Kaninchen, Zier-Mäusen und Zier-Ratten) beschaffen und im Garten kompostieren, dann haben Sie im herbst oder Frühjahr weniger Zeitdruck und Konkurrenz. Legen Sie den Stalldung immer in einer Miete aus und ziehen Sie nach je 20 – 30 cm Schichtdicke eine 5 cm dicke Kompostschicht dazwischen, damit er gut und gleichmäßig verrottet. Decken sie ihn mit Laub oder Grünschnitt ab, damit er nicht so austrocknet.

Ständig wurmstichige Äpfel ausbrechen

Wenn Sie unter den Apfelbäumen entlanggehen und Äpfel mit einem Bohrloch oder braunem Wurmkot sehen, sollten Sie diese unbedingt auspflücken und in einen Eimer mit Wasser werfen (dann ertrinkt der Wurm). Jeder Wurm weniger ist ein Apfelwickler weniger und jedes Erwachsene weibliche Tier kann 30 bis 60 Eier legen, das heißt jedes, was Sie vernichten sind etliche gesunde Äpfel mehr.

Mückenbehälter

Entleeren Sie alle Wasserbehälter wie Eimer regelmäßig, damit sich daraus keine Mückenbrutstätten entwickeln.

Tränken mit Wasser behalten

Gießen Sie regelmäßig Wasser in Vogel- und Insektentränken, damit die Tiere nicht durstig und schwach werden. Vor allem Insektentränken sind wichtig, da sonst die Wespen angriffslustig werden und bei diesem Wetter selbst Marienkäfer anfangen Früchte des Wassers wegen anzufressen.

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