Juli: Gartentipps für Stadtgärtner (6)

Was ist Unkraut?

Die Definition von Unkraut mag etwas willkürlich erscheinen, aber sie ist das Gegenteil davon:
Unkraut ist eine Pflanze, die der Gärtner an der Stelle wo sie wächst, nicht haben will. Früher unterschied man in Ungräser für unerwünschte Gräser und Unkräuter für den Rest. Heute sagt man der Einfachheit wegen zu allem Unkräuter, da auch Gräser zu den krautigen Pflanzen zählen.
Ein Beispiel, das oft verwendet wird, ist eine Edelrose im Kornfeld. Eine Edelrose ist eine sehr schöne und teure Zierpflanze, aber sie hat im Getreide nichts verloren und wäre dort also Unkraut. Wenn Sie Löwenzahn (Taraxacum) im Beet pflanzen, dann ist dort vielleicht das einzige Unkraut der Spinat, der dazwischen wächst.
Heutzutage verwendet man häufig die Bezeichnung Wildkraut für alle Nicht-Kulturpflanzen, da der Übergang aber fließend ist, bevorzuge ich den Begriff Unkraut. Vor allem da er individueller ist. Wildkräuter können Unkräuter sein, müssen es aber nicht. Unkraut ist das, was Sie – der Gärtner – dort nicht haben wollen.

Wegerich gegen Brennnesseljucken

Spitz- und Breitwegerichblätter zerdrückt und zerriebt man auf den juckenden Stellen, der entzündungshemmende Saft des Wegerichs vertreibt den Juckreiz.

Mulchen mit Rasenschnitt

Nutzen Sie den Schnitt vom Rasenmähen, um Ihre Beete zwischen den Pflanzen abzudecken. Eine Solche Schicht schützt den Boden vor Verdunstung und erspart somit das Hacken und übermäßiges Gießen. Wenn die Mulchschicht dick genug ist, wird sogar Unkraut unterdrückt.
Achten Sie jedoch beim Rasenmulch darauf, dass er etwa 1 – 2 cm vom Pflanzenstiel entfernt endet, oder dort nur noch dünn vorhanden ist, da Schichten von mehr als 5 cm sich beim Verrotten stark erwärmen und so die Pflanzen beschädigen könnten.

Gegen Braunfäule mulchen

Braunfäule ist ein Bodenpilz, der durch Spritzwasser an die Pflanze gelangt. Der typische Schutz dagegen sind Dächer, die so groß sind, dass bei Regen kein Spritzwasser an die Pflanzen gelangt. Auch eine Mulchschicht kann dies bewirken. Man muss nur dafür sorgen, dass der Boden um die Tomaten und Kartoffeln dicht und großflächig mit Mulchmaterial (Folie, Rasenschnitt, Wolle) abgedeckt ist und dass die Schicht oben trocken ist. Mulchen sollte man wenigstens in einem Radius von 50 Zentimetern um die Pflanzen, in Richtung aus der der Wind kommt vielleicht etwas mehr. Vor allem bei Rasenschnitt muss die Schicht dick genug sein (> 8 cm), damit die obere Schicht schnell abtrocknet, sonst kriecht der Pilz nach oben und wird beim nächsten Regen von der Mulchschicht an die Pflanze gespritzt. Die Schicht muss regelmäßig inspiziert und gegebenenfalls erneuert werden. Denn nicht selten suchen Vögel im Mulch nach Insekten und schieben ihn deshalb beiseite. Vergangenes Jahr ist mir das bei einem Teil meiner Tomaten passiert.

Magermilch gegen Braunfäule spritzen

Spritzen Sie nach jedem Regen und sonst jede Woche die Pflanze mit Magermilch (z.B. 1,5 %ige H-Milch) ein. Das Milcheiweiß erschwert es den Pilzsporen, Fuß zu fassen und verzögert den Befall um mehrere Wochen. Auch ein Entfernen der unteren Blätter hilft, die Fläche, auf der der Pilz Fuß fassen kann, zu verringern und verzögert so den Befall.

Paprikapflanzen ausgeizen

Viele lassen Paprika ungehindert wuchern und wundern sich, warum die Pflanzen dann so wenig Früchte tragen. Paprika müssen – ähnlich wie die Tomaten – ausgegeizt werden. Allerdings gilt es dabei auf andere Dinge zu achten. Bei schlechtem, trockenen Boden lässt man Paprika nur eintriebig wachsen, bei besseren Bedingungen kann man ruhig zwei oder drei Triebe wachsen lassen. Die anderen werden entfernt. An den verbliebenen Trieben bilden sich nun unentwegt neue Verzweigungen. Diese sind dann jeweils bis auf eine zu entfernen, damit es bei den zwei bis drei Trieben bleibt. Wenn die Pflanzen im Gewächshaus stehen oder groß und kräftig sind, kann man auch bei den weiteren Abzweigungen je eine Blüte mit Blatt stehen lassen und erst danach den Stiel durchtrennen, so hat man mehr Ertrag.

Rhododendronblüten ausbrechen

Verwelkte Rhododendron- und Azaleen-Blütenstände mit großer Vorsicht entfernen, da gleich darunter neue Knospen angesetzt werden und die Pflanze dort weiter wächst. Ausbrechen ist besser als schneiden, da so weniger Krankheiten hin und her getragen werden. Oder sie desinfizieren die Schere, bevor Sie zur nächsten Pflanze wechseln.

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