Juni: Gartentipps für Stadtgärtner (1)

Wilden Hopfen mit der Wurzel entfernen

Überall wächst wilder Hopfen. Manchmal wird er in Gärten zum Problem. Man kann die Ranken bremsen, indem man die Spitzen ausbricht. Diese sind übrigens essbar und können als Gemüse verwendet werden. Langfristig gesehen sollte man aber die Wurzeln des Wilden Hopfens entfernen, denn sonst überwuchern diese Pflanzen alles. Tragen Sie unbedingt, wenn Sie die Pflanzen herausreißen, ein langärmliges Oberteil und Handschuhe, denn die Stiele des Wilden Hopfens sind rau und hinterlassen oft blutige Striemen auf der Haut.

Quecke im Rasen

Was kann gegen Quecke (Elymus repens) im Rasen unternehmen? Quecke ist ein hartlaubiges, kiechendes, meist dunkelgrünes Ungras, welches sich im Rasen ausbreitet. Quecke hat Sprossausläufer, die alle paar Zentimeter neue Wurzeln schlagen und dort austreiben.
In Beeten hilft nur Jäten, aber im Rasen ist das schwierig, da man die Pflanzen selten von normalem Gras unterscheiden kann. Eine Möglichkeit ist das Jäten trotzdem, aber während man erwachsene Pflanzen gut erkennt, sind Jungpflanzen schwer auszumachen und immer wenn Sprossausläufer im Boden verbleiben, treibt die Quecke neu aus. Den Rasen entfernen und neu Säen ist auch keine gute Idee, da Vögel die Samen wieder einfliegen und man nicht jedes Jahr den Rasen erneuern will. Systemische Herbizide auf Glyphosatbasis verbreiten sich bei Quecke in den Ausläufern auf alle Pflanzen. Man kann also mit dem Pinsel Herbizid aufbringen (Achtung Handschuhe beim Anmischen und Ausbringen tragen) und an einem Strang befindliche Pflanzen sterben, bis sich das Mittel zu sehr verdünnt. Aber auch diese Version ist sehr zeitaufwendig.
Die beste Möglichkeit ist natürlich auch dieses Gras im „Rasen“ zu akzeptieren und zu behandeln wie die anderen Gräser.

Mulchen oder Hacken zum Wassersparen und gegen die Trockenheit

Ein Schicht aus Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden. Der Mulch liegt nur auf dem Boden und hat keine direkte Verbindung. Er reduziert die Verdunstung, da er den Boden beschattet und er erhöht die Wasseraufnahme, da durch die Beschattung der Boden bis oben locker bleibt und so leichter Wasser aufnehmen kann als verkrusteter Boden. Gut eignen sich Holz- und Rindenmulch unter Gehölzen, oder Stroh und Rasenschnitt unter Gemüse – dort würde Holz- oder Rindenmulch durch dessen Stickstoffbindung das Wachstum ergheblich beeinträchtigen. Auch Unterpflanzungen aus Klee, Rasen oder Blumen reduzieren die Verdunstung gegenüber blankem Boden. Bepflanzen Sie also Ihre Baumscheiben, das sieht gut aus und hilft den Bäumen Wasser sparen.
In Beeten können Sie auch – wenn Sie mulchen nicht mögen – hacken. Hacken heißt die oberen Milimeter der Bodendecke mittels einer Hacke vom Rest des Bodens lösen, damit sie nur noch locker – wie eine Mulch-Schicht aufliegen. Dies hat ähnliche Effekte wie eine Mulchschicht, nur müssen Sie es nach mehrmaligem Gießen erneuern. Außerdem unterbricht Hacken die Kapillaren, in denen das Wasser aus tieferen Erdschichten an die Oberfläche transportiert wird, so dass die Verdunstung weiter reduziert wird.

Gießen trotz Regen

Wenn der Regen unter etwa 10 Liter pro m² bleibt, sollten Sie den feuchten Boden gut gießen. Das Anfeuchten durch den Regen erhöht die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens, allerdings müssen wenigsten 10 Liter Wasser pro m² Regen fallen, damit die Pflanzenwurzeln einen brauchbaren Anteil abbekommen. Wenn es zu wenig regnet und Sie nicht gießen, erleiden die Pflanzen trotz oberflächlich feuchtem Boden einen Wassermangel.

Überall Blattläuse!

Viele stellen fest, dass der Garten mit Blattläusen übersät ist. Läuse sind Schwächeparasiten, wenn die Pflanzen und ihr Immunsystem also durch z.B. Wassermangel oder trockene Luft geschwächt sind, haben die Läuse leichtes Spiel. Versuchen Sie deshalb jetzt immer gut zu gießen, der massive Lausbefall, auch der der Fichten mit Sitka-Fichtenlaus, sind jetzt hauptsächlich dem Wassermangel geschuldet.
Bei Gemüsekulturen und Jungbäumen können Seifenlösungen (5%ig) oder Rapsöl gegen die Läusekolonien eingesetzt werden – einfach gezielt auf die Lauskolonien spritzen, diese sterben – allerdings nicht die Nützlinge mit treffen, denn diese würden auch verenden.

Johannisbeeren-Triebspitzen verkrüppelt

Wenn Blattläuse Johannisbeeren befallen können nach Blasen aussehende Verkrüppelungen an den Blättern und eingekräuselte Triebspitzen die Folge sein. Befallene Triebspitzen können und Sollten Sie entfernen. Durch die Läuse sind sie oft stark verkrüppelt und man kommt nicht an die Läuse ran. Wenn Sie diese entfernen, bildet sich bald eine neue Spitze und es entsteht kein nennenswerter Schaden. Wenn Sie die befallenen Spitzen belassen haben Sie Laus-Zucht-Stationen im Garten. Außerdem bekommen die Triebspitzen der Sträucher viel Kraft geliefert – wenn das nun alles in die Blattläuse geht, wird die Pflanze sehr geschwächt und im Wuchs und Fruchtertrag vermindert.

Rosenempfehlung: halbgefüllte Blüten

Wer immer kranke Rosen hat oder welche mit mehr Duft möchte, dem empfehle ich „halbgefüllte“ Rosen. Diese haben in der Mitte noch Staubblätter, außen aber schon mehrere Blütenblätterkreise. Da sie näher mit den Wildrosen verwandt sind, sind sie meist robuster und riechen oft besser als ganz gefüllte Rosen. Dies gilt aber nicht für alle halbgefüllte Rosen sondern nur für die meisten, deshalb fragen Sie gezielt in der Baumschule.

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