Juni: Gartentipps für Stadtgärtner (3)

Früchte an Bäumen ausdünnen

Jetzt beginnt der Junifall, d.h. die Bäume werfen einen Teil der Äpfel/Birnen/Pflaumen ab, den sie nicht versorgen können. Dabei oder gleich danach sollten Sie etwas gegen die Alternanz tun. Dieses Jahr sind viele Äpfel auf den Bäumen, deshalb werden sie kommendes Jahr wenig tragen – diesen Wechsel nennt man Alternanz. Dass kann man nur verhindern indem man einen Teil (etwa 50 %) der Jungfrüchte entfernt. Dies kann man von Hand tun, indem man die Blütenstände auszupft, oder man schneidet lange und stark behangene Äste auf einen Seitentrieb zurück. So spart man sich viel Arbeit und hat auch im Folgejahr Äpfel. Vielen wird dabei schwer ums Herz – diese sollten bedenken, dass nur 10 % der Blüten zu Äpfeln werden und der Baum ja nicht nur im Juni, sondern auch im August Früchte abwirft. Wenn Sie allerdings Früchte abschneiden tut er das weniger oder gar nicht mehr. Auch werden die Früchte größer. Zusätzlich sorgt eine Lockere Krone dafür, dass dort Singvögel besser jagen können.
Es ist beim Schnitt anzuraten vor allem Äste mit vielen kleinen Früchteb zu entfernen und solche mit Großen zu behalten oder lange Äste auf Blütenstände mit großen Früchten einzukürzen.

Was ist Alternanz und wie entsteht sie?

Alternanz ist ein Begriff dafür, dass Obstbäume in einem Jahr viele Früchte tragen und im Folgejahr wenige bis keine. Es gibt Obstsorten die stärker dazu neigen als andere, aber die meisten können durch falschen Schnitt Alternanz bekommen. Wichtig ist gegen die Alternanz zu schneiden, das heißt nur dann schneiden wenn der Baum viele Äpfel hat oder immer gleich viel schneiden, aber genug Früchte mit entfernen. Und das sind in Jahren mit starkem Behang etwa die Hälfte der Früchte.
Die Entstehung der Alternanz ist der Überlebenstrategie der Bäume geschuldet. Da sie sich nicht um ihre Nachkommen kümmern können, ist es besser, möglichst viele auf einmal zu erzeugen, damit einige Samen überleben. Also sammelt der Baum in einem Jahr (dem ohne Früchte) Kraft und steckt sie im Folgejahr in die Früchte und bekommt so sehr viele. Er investiert also mehr Kraft als er im Jahr mit den Früchten sammeln kann.
Wenn nun in dem Jahr mit vielen Früchten ein größerer Teil entfernt wird, bleibt genug Kraft für das Folgejahr, so dass dort auch eine ausreichende Anzahl an Früchten entsteht.

Ausdünnen auf 1 Apfel pro Blütenstand

Achten Sie darauf, dass für eine optimale Fruchtentwicklung es am besten ist, die Äpfel/Birnen auf einen pro Blütenstand zu reduzieren. Tun Sie dies vorsichtig per Hand oder Schere, denn wenn Sie versuchen zu viele abzureißen, löst sich der ganze Blütenstand. Bei nur einem Apfel hat auch die Obstmade mehr Probleme, sich vor Vögeln zu verstecken. Bestimmt haben sie es schon mal gesehen, dass die Obstmade am Berührungspunkt zwischen 2 Äpfeln sich in einen hineinfrisst – dies geht dann nicht mehr.

Sommerriss bzw. Sommerbruch

Jetzt treiben an vielen Bäumen und Ziersträuchern junge, lange Triebe senkrech nach oben (sogenannte Schosser), welche nur schlecht für den Kronenaufbau der Bäume und Sträucher verwendet werden können. Sie müssen entfernt werden, aber es ist nicht nötig sie zu schneiden: Noch ist das Holz sehr weich und kann ohne Probleme ausgebrochen werden, wenn man die Schosser an der Basis zur Seite biegt. Die rissigen Wunden heilen erstaunlich gut und schnell.
Es werden auch an dieser Stelle im Folgejahr weniger neue Schosser gebildet, als wenn Sie die Zweige abschneiden würden.

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