Juni: Gartentipps für Stadtgärtner (6)

Tomaten ausgeizen

Die Seitentriebe der Tomate, die sich zwischen Haupttrieb und Blatt entwickeln sind regelmäßig, am besten wenigstens 2 mal die Woche zu entfernen. Seitliches Ausbrechen ist gegenüber abschneiden zu bevorzugen, denn dann können Sie mit dem Schnittwerkzeug keine Krankheiten übertragen.
Vielen Neu-Gärtnern ist die Tätigkeit nicht ganz schlüssig, aber da die Tomate sonst eindeutig weniger trägt, sollte man es durchführen. Brechen Sie die Triebe erst ab 2-3 cm Größe heraus, so dass Sie im oberen, empfindlichen Spitzenbereich nicht arbeiten und dort nichts beschädigen.
Untersuchen Sie vorher die ganze Pflanze, denn bei manchen Sorten endet der Spitzentrieb schon nach einem oder zwei Blütenständen in einer Blüte, in diesem Fall müssen Sie für weiteres Wachstum einen Seitentrieb statt dem Haupttrieb weiterziehen, also ist etwas Reserve im oberen Bereich sinnvoll.

Anhäufeln von Gemüsepflanzen

Kartoffeln, Bohnen, Paprika oder Tomaten können nach dem Austrieb angehäufelt werden, d.h. es wird nochmal eine Schicht Erde an den Stiel gebracht. Es ist darauf zu achten, dass die Blätter die Erde nicht berühren, da sich sonst bei Tomaten und Kartoffeln die Braunfäulegefahr erhöht. Entfernen Sie ggf. ein paar untere Blätter. Durch das Anhäufeln bilden sich neue Wurzeln am Stiel und dies erhöht die Nährstoffaufnahme und Standfestigkeit der Pflanzen. Bei Kartoffeln erhöht sich so auch der Ansatz von Knollen. Reifer Kompost kann beim Anhäufeln gleich als Dünger verwendet werden. Bei Bohnen sollten Sie aber keinen Kompost verwenden, da diese dann weniger Stickstoff aus der Luft binden.

Männliche Blüten bei Kürbissen, Zucchini und Gurke entfernen

Denn diese Blüten zehren von der Kraft der Pflanze, ohne Früchte anzusetzen. Sie sind nur für die Samenernte wichtig. Wenn diese nicht gewollt oder erst später gebraucht wird, ist es sinnvoll sie zu entfernen, damit die Kraft in die Früchte geht. Die weiblichen Blüten sind an der kleinen Zucchini, Gurke oder Kürbis unter der Blüte zu erkennen, auch schon wenn die Blüte erst wenige cm groß ist. Bei Zucchini und Gurke ist es oft an einer Einschnürung unter dem Blütenboden zu erkennen. Bei gelben Zucchini und Kürbissen ist die Erkennung am einfachsten.

Hecken schneiden

Schneiden Sie Ihre Hecken nachdem Sie sie auf Vogelnester überprüft und keine gefunden haben. Der Nachwuchs sollte jetzt flügge sein. Beim Schnitt darauf achten, dass die Hecke konisch und dabei oben schmaler wird. die unteren Teile dürfen nicht von oberen trieben beschattet werden, sonst verkahlen sie. Wer eine Hecke mit kahlen Bereichen hat, kann sie durch gezielten Schnitt ins ältere Holz wieder zum Austrieb bringen, wenn man auf den konischen Schnitt achtet.

Erste Blüte von Kürbis, Paprika und Auberginen entfernen

Die erste Blüte sollte deshalb entfernt werden, da Paprika und Aubergine Pflanzen oft viel Kraft in diese Frucht stecken. Also entfernen Sie die Blüte an der ersten Verzweigung der Pflanze, damit die Pflanzen genügend Kraft für die Folgefrüchte haben, wer die erste Frucht behält hat weniger Folgefrüchte und insgesamt weniger Ertrag pro Pflanze.
Bei Kürbissen ist es ratsam mehrere Blüten am Anfang zu entfernen, da so die Pflanze die die Kürbisse später ausbildet auf diese Weise größer und robuster wird. Der Kürbis entwickelt sich bis in den Herbst hinein, so dass diese Blüten-Verluste leicht ausgeglichen werden können.

Unkraut ziehen

Bei diesem trüben feuchten Wetter spießt das Unkraut. Gehen sie unbedingt dagegen vor, auch wenn es sonst kein Gartenwetter ist. Lassen Sie Samenunkräuter wie Hornfrüchtigen Sauerklee (Oxaliscorniculata) oder Ackeschmalwand (Arabidopsis thaliana) keinesfalls zur Samenreife kommen, denn diese schleudern ihre Samen bei Berührung davon. Auch andere Samenunkräuter dürfen nicht zur Blüte kommen.

Fliedersamenstände abschneiden

Jetzt nach der Blüte muss der Flieder von seinen Samenständen befreit werden, bevor sich überall kleine Fliederpflänzchen ausbreiten. Gleichzeitig kann ein Verjüngungsschnitt durchgeführt werden. Dazu entfernt man – wie bei den Johannisbeeren – bodennah einen alten Trieb und lässt dafür neue Triebe wachsen. Verjüngt man den Flieder nicht, werden die Äste mit der Zeit dürr, die Blätter und Blüten kleiner und irgendwann gibt der Flieder auf, wenn Sie ihn bis dahin nicht bereits wegen seines jämmerlichen Aussehens entfernt haben. Stämmchen sollten bis kurz vor die Verzweigungsstelle zurückgeschnitten werden. Jetzt ist auch die richtige Zeit, um Büsche in Form zu bringen. Achten Sie aber beim Schnitt darauf, dass Sie nur einen Teil der Triebe einkürzen. Denn Flieder legt während oder kurz nach der Blüte die Blüten fürs Folgejahr an.

Felsenbirnen sind erntereif

Felsenbirnen (Amelanchier) sind attraktive mittelhohe Sträucher bis mittlere Bäume. Sie werden wegen ihrer strahlend weißen Blüte und ihrer prächtigen orange-roten Herbstfärbung als Ziergehölze sehr geschätzt, sind deshalb mittlerweile an vielen Stellen im Stadtgebiet anzutreffen. Die Früchte – kleine, runde Beeren – hängen in Trauben an den Gehölzen. Wenn das Wildobst reift, färbt es sich von grün über rot zu violett. Der Name „Felsenbirne“ nimmt Bezug auf den Geschmack, der entfernt an Birne erinnert. Ich kann die Beeren für den Frischverzehr oder für die Herstellung von Marmeladen sehr empfehlen. Wer sich für den Garten ein solches Gehölz kaufen möchte, sollte sich vorher über die Sorten informieren. ‚Ballerina‘ ist eine davon. Das Besondere an ihr ist, dass sie sehr große Früchte bildet. Felsenbirnen können an günstigen Standorten bis zu acht Meter hoch und breit werden. Durch Schnittmaßnahmen lässt sie sich bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern halten.

Maulbeeren sind erntereif

Ein ebenso selten genutztes Wildobst ist die Maulbeere. Zu DDR-Zeiten wurden die Gehölze als Heckenpflanzen verwendet, da die grob dreieckigen Blätter sehr schön sind. Wer eine solche Hecke besitzt und beim Schneiden vorsichtig war, kann jetzt die schwarzen, an kleine, längliche Brombeeren erinnernden Früchte ernten. Diese sind am aromatischsten, wenn sie sich leicht vom Ast lösen. Den grünen Stiel allerdings, muss man abschneiden oder mitessen, er trennt sich einfach nicht von der Frucht. Da auch Vögel die Beeren verspeisen und so für deren Verbreitung sorgen, gibt es an mehreren Stellen im Stadtgebiet Maulbeeren. Manchmal stehen sie auch als Baum in Parks. Dort muss man aber Vorsicht walten lassen, denn die herabfallenden Früchte hinterlassen auf der Kleidung Flecken, die sehr schlecht auszuwaschen sind.

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