April: Gartentipps für Stadtgärtner (8)

Nur junge Blattstiele vom Rhabarber ernten

Wenn die ersten jungen Rhabarberblätter aus der Erde kommen, kann man die Blattstiele als Gemüse ernten. Es müssen junge Blattstiele sein, da der Oxalsäuregehalt der älteren Blätter höher ist und unverträglich sein könnte. Schwangere sollten auf Rhabarber lieber verzichten.

Noch nicht verlocken lassen

Jetzt gibt es überall schon Balkonblumen wie Pelargonien, Petunien, Fuchsien usw. sowie Tomaten-, Gurken-, Paprika-, Physalis und sogar Kürbispflanzen zu kaufen. Widerstehen Sie lieber der Verlockung, wenn Sie nicht über ein Gewächshaus verfügen, und warten Sie noch ein bisschen mit dem Kauf. Denn all die genannten Pflanzen sind sehr kälteempfindlich. Man muss damit rechnen, dass es noch mal kühler wird. Erfahrungsgemäß sackt die Temperatur in der Zeit vom 20. bis 25. Mai noch einmal ab und dann nehmen die Pflanzen Schaden. Balkonblumen könnte man in dieser Zeit noch mal in die Wohnung stellen, bei im Garten ausgepflanztem Gemüse wird das schwieriger. Sollten die nicht heimischen Sommerpflanzen Frost abbekommen, erleiden sie nicht nur äußerliche Schäden, sondern wachsen auch einige Zeit nicht weiter, was beim Gemüse Ertragsverluste mit sich bringt.

Bei Schwefelmangel werden Pflanzen blass

Immer häufiger sehe ich Zierpflanzen, die nicht kräftig grün, sonder blassgrün bis gelblich aussehen. Oft ist die Ursache Schwefelmangel, selten Calciummangel. Verwenden Sie in diesem Falle schwefelhaltige Dünger wie Kompost, Superphosphat oder Kaliumphosphat. Insgesamt sind Dünger mit Schwefelanteilen zu bevorzugen, aber die meisten Hersteller schreiben es noch nicht auf die Packung. Da hilft nur gezielte Nachfrage beim Fachhändler.

Kaliummangel bei Möhren und Co.

Sollte Gemüse, vor allem Salat bitter schmecken und auch die Möhren nicht richtig süß werden wollen, so ist dies oft ein Kaliummangel. Dieser tritt vor allem auf Sandböden häufiger auf. Kaliumreiche Dünger wären Pferdemist, Beinwelljauche oder mineralische Dünger wie Kaliumsulfat. Auch eine gezielte Blattdüngung mit Gemüsevolldünger (enthält meist ausreichend Kalium) ist möglich. Dies wirkt schnell, auch auf die jetzige Kultur und Überdüngung ist, bei beachten der Herstellerhinweise zu Menge und Ausbringhäufigkeit, schwer. Auch Beinwelljauche kann als Blattdüngung eingesetzt werden.
Lassen Sie aber noch eine Bodenprobe machen. Düngen Sie nicht auf gut Glück, eine Überdüngung schadet nur der Pflanze.

Schauen Sie sich nach Raritäten um

Viele Baumschulen haben immer mehr interessante Pflanzen, die den Garten auflockern können: Himbeeren mit gelben (Fallgold, Golden Everest) oder schwarzen (Black Jewel) Früchten, Fruchthartriegel, Rote Brombeeren (Japanische Weinbeere) oder auch Tayberries Kreuzungen aus Himbeere und Brombeere, die einen ganze eigenen Geschmack haben.
Auf Anfrage lassen sich auch Raritäten bei uns erhalten.

Brombeerranken im Zaun einflechten

Viele Brombeeren bilden sehr lange Triebe, die man besser anbindet. Das geht jetzt, bevor sich die Triebe verzweigen, gut. Ich flechte die Ranken am Zaun zwischen die Zaunslatten. Das sieht schön aus erleichtert die Ernte.

Tomaten in den Topf „ringeln“

Wer jetzt schon vorgezogene Tomatenpflanzen hat, die höher als 15 cm sind, und nicht über ein Gewächshaus verfügt, der kann seine Jungpflanzen mit einem Trick kürzen, und zwar durch Ringeln. Man legt den Wurzelballen so in den Topf, dass der Trieb waagerecht liegt und ringelt diesen so weit wie nötig um den Wurzelballen. Natürlich geht das nur, wenn der Trieb weich genug, also biegsam ist. Das sollte man vorher vorsichtig prüfen. Es hilft auch, ein bis zwei Tage vorher kein Wasser zu geben, damit die Pflanze schlapper und biegsamer wird. Nun den Ballen samt herumgeringelten Stängel mit Erde bedecken. Der beblätterte Teil der Pflanze muss natürlich aus der Erde schauen. Wenn der Stiel in der Erde ist, bekommt die Pflanze dort Wurzeln und wird so kräftiger. Außerdem kippt sie nicht so leicht um.
Nach dem „Einringeln“ den Stiel mit Erde vorsichtig abdecken und gut angießen.

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